Abgrenzung ist Selbstschutz
Nein sagen und das Gegenüber dabei anlächeln. Und sofort musst du dich erklären, dich rechtfertigen für dein Nein. Das ärgert dich! Andere sagen doch auch Nein und niemand widerspricht.
Warum wirst du nicht ernst genommen? Warum wird dein Nein nicht akzeptiert?
Meinst DU dein Nein ernst?
Natürlich meinst du es ernst. Aber gleichzeitig bist du auch im Zweifel, ob es hier wirklich angemessen ist, zu verneinen. Du wankst. Unter Umständen könntest du noch einmal eine Ausnahme, aus dem Nein ein Ja machen. Schließlich möchtest du keinesfalls, dass dein Nein eure bisher gute und harmonische Beziehung belastet. Das ist so ein Nein einfach nicht wert, oder?
Dein Gegenüber spürt deine Zweifel und sieht dich wanken. Es spürt, dass du bereit sein wirst, doch ein Ja zu geben. Und dafür muss es nichts weiter tun, als auf seiner Position zu beharren und abzuwarten.
Selbstausdruck – sei du selbst!
Aber: Wenn ich mich so zeigen würde, wie ich bin, dann mag mich ja keiner mehr!
Ich will nicht, dass meine Ansprüche andere verletzen. Da stecke lieber ich zurück – auch wenn es weh tut. Und zeige etwas, das ich nicht bin. Etwas Künstliches, Geschauspielertes. So werden sie mich mögen.
Stimmt das?
Du kennst die Antwort!
Ich will kein Selbstdarsteller sein
Verstecken, verbergen, tun als ob … schafft Verwirrung und die Menschen um dich herum reagieren anders, als du es gerne hättest – immer. Und auch du wirst verwirrt sein, weil du dir etwas vorzumachen versuchst.
Es ist wie ein Maskenball, auf dem jeder vorgibt, ein anderer zu sein im Vertrauen darauf, die perfekte Maske und das perfekte Kostüm zu tragen – Kleider machen Leute.
Sich dagegen echt zu zeigen, heißt auch auszudrücken, was gerade in dir ist. Es zu spüren, zu akzeptieren und wertfrei zu benennen – gegebenenfalls auch im Außen.
Das ist keine Selbstdarstellung und du deswegen nicht divenhaft. Das ist Authentizität. Du zeigst, wer und wie du bist, was und wie du fühlst.
Du bist klar! Bist ein Gegenüber mit Kontur und Gesprächspartner auf Augenhöhe.
Kenne dich und deinen Körperausdruck
Es macht dich innerlich sicherer und klarer. Diese Klarheit transportiert sich beinahe von selbst auch ins Außen und wird von deiner Umwelt gesehen und respektiert. So kannst du dich im Kontakt mit anderen viel leichter zeigen, wie du wirklich bist und mit deinen echten Bedürfnissen.
Was du dafür tun kannst:
- Lerne dich Selbst und deine Gefühle kennen.
- Lerne zu spüren und zu fühlen ohne es gleich zu bewerten.
- Finde einen guten und sicheren Umgang mit dem, was in dir ist.
- Räume mit Vergangenem auf.
- Finde Klarheit in bisher Ungeklärtem in dir.
Aus einem Gefühl von Selbst-Wertschätzung wird es dir dann gelingen, deine Grenzen klar zu benennen und aufzuzeigen und auch für andere klar und greifbar zu sein.
Fang jetzt an, dir, dem wichtigsten Menschen in deinem Leben, Aufmerksamkeit zu schenken. Nimm dir Zeit und gib dir Raum für das, was in dir ist und was in dir vorgeht.
Auch wenn du noch nicht weißt, wie es gehen kann: Fang einfach an! Vertraue deiner Intuition. Vertrauen dir.
Das Spannendste im Leben ist, sich selbst kennen und lieben zu lernen.
Das Verstehen dieses Satzes kam erst sehr spät auf meinem Weg der Selbstheilung.
Doch inzwischen pulsiert er in jeder meiner Zellen. Zu wissen und zu leben, was mir gut tut, ist sehr befreiend.
Ich habe viel mehr Lebensfreude im Alltäglichen, seit ich dafür sorge, dass ich nicht über meine Kräfte gehe. Und dass ich Rücksicht nicht nur auf andere, sondern mehr und mehr auch auf mich nehme, macht mich zufrieden.
Ich zeige mich so, wie ich bin, und ich werde trotzdem gemocht.
Und ich wünsche mir für dich, dass es dir genauso geht!